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Kinderarztengpass in unserer Region - wie können Hausärzt:innen helfen?

17.11.2023 - Gesundheitspolitik - von Claudia Franke

Wie in der heutigen Ausgabe der Landshuter Zeitung zu lesen, spitzt sich die Lage der kinderärztlichen Versorgung in unserer Region zu. Auch wenn die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns die Versorgung scheinbar noch völlig gechilled mit 108% angibt, so wird aus dem Artikel schon auch eine gewisse Sorge deutlich, da die letzte Hochrechnung in Bezug auf die Versorgung nicht die Situation des kommenden Jahres widerspiegelt. Wir merken seit dem Sommer verstärkte Anfragen nach kinderärztlicher Versorgung auch in unserer Praxis.

Behandeln Hausärzte auch Kinder? Natürlich!

Wie viele Praxen in unserem Umfeld, gerade im ländlichen Bereich, versorgen wir Kinder seit Jahren, vorrangig bei akuten Krankheiten, aber auch im Bereich der Vorsorge gerade ab dem Schulkind- bis ins Jugendalter. Eine komplette hausärztliche Versorgung in den Bereichen U1-U9 (also etwa ins 5. Lebensjahr) ist aber derzeit noch nicht die Regel, auch wenn es von der Abrechnung her möglich ist, und auch die notwendige Erfahrung bei unserem Ärzte- und MFA-Team vorhanden wäre. Wir haben uns auch von der technischen Seite her gut vorbereitet: Nach der Praxisübernahme im Jahr 2021 wurde in den Folgemonaten ein VisionScreener zur Erkennung von Sehfehlern sowie ein Audiometer für Hörtests angeschafft. Beide Geräte sind für alle Altersklassen einsetzbar. 

Braucht's denn dann Kinderärzte? Aber selbstverständlich!

Wozu brauchen wir also einen Kinderarzt, könnten wir provokativ fragen? Na klar, denn es gibt genügend Krankheitsbilder, die vom Kinderarzt dringend mit eingeschätzt und behandelt werden müssen. Gerade bei chronisch kranken Kindern mit körperlichen und geistigen Einschränkungen sowie Entwicklungsverzögerungen ist diese Expertise besonders wichtig. Kinder sind keine kleinen Erwachsenen, das wissen wir Hausärzte: sowohl was die Medikamente angeht wie auch die Besonderheiten bei den Entwicklung. Natürlich können wir jederzeit an unsere kinderärztlichen Kolleg:innen überweisen. Schwieriger wird es im ganz spezialisierten Bereich, z.B. ins Sozialpädiatrische Zentrum, was von der Abrechnung her keine Überweisungen durch uns Hausärzte akzeptieren darf. Das ist allerdings aus unserer Sicht bei einer dauerhaften Behandlung überhaupt nicht einzusehen, da hier die Überweisung nur die Fortsetzung einer bereits begonnenen Therapie ermöglicht. Wir verfügen unserer Meinung nach auch über ausreichend Fachkenntnis, um eine Indikation (also die medizinische Begründung) für das Sozialpädiatrische Zentrum stellen zu können, weshalb wir diese komplette Ablehnung unserer Ein- und Überweisungen als wenig hilfreich ansehen. 

Es braucht praktikable Lösungsansätze - ein politischer Aspekt

Wie also können wir vorgehen? Mit Infekt zum Hausarzt und für Vorsorgen zu Kinderarzt? Das löst den Engpass bei den Kinderärzten auch nicht. Infekte sind schnell abgearbeitet, in beiden Facharztlinien. Abgesehen davon ist es klar im ärztlichen Interesse, das Kind in Gesundheit und Krankheit zu kennen, um den Verlauf von Krankheiten besser einschätzen zu können. So machen wir das ja auch im Erwachsenenalter: Vorsorgeuntersuchungen in Gesundheit, um dann eine Abweichung von diesem Zustand schnell und zuverlässig zu erkennen. Hinzu kommt - und das ist tatsächlich das gesundheitspolitische Thema -, dass sowohl Kinder- wie auch Hausärzte als sog. Primärärzte gelten, also die "erste" Anlaufstelle in der ärztlichen Versorgung darstellen. Das kommt im kassenärztlichen Bereich v.a. bei den sogenannten Direktverträgen ins Gespräch, denn hier bindet man sich an einen Primärarzt und wird dann bedarfsweise an einen Facharzt überwiesen. Ein Wechsel mal hier- oder dorthin ist im Direktvertrag nicht mehr möglich. Hier stehen noch Gespräche aus zwischen den Haus- und Kinderärzten, denn tatsächlich ist eine Überweisung vom Haus- zum Kinderarzt bei speziellen pädiatrischen Fragestellungen einfacher zu begründen als umgekehrt. Andererseits sind die Direktverträge für uns Hausärzte für's Honorar attraktiver, insbesondere wo bei manchen dieser Verträge auch die Schulkinder-Vorsorgen U10, U11 und J2 durch den Hausarzt ohne größere Genehmigungsverfahren möglich sind. Also alles nicht so einfach. 

Terminvereinbarung: das Erstgespräch

Sie suchen aktuell eine weitere Versorgung für Ihr(e) Kind(er)? Sprechen Sie uns an und wir finden gemeinsam die Möglichkeiten heraus, die am besten zu Ihrer Familie passen. Termine können in unserer Praxis telefonisch, per E-Mail und online gebucht werden, am besten erst mal in Form eines Erstgesprächs. Wir freuen uns auf Sie!

Quelle: Bild von Michal Jarmoluk auf Pixabay

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